Freitag, 17. September 2010

Die ersten Tage.

Aufgrund des USA-Urlaubs meiner Familie habe ich meine ersten Tage nicht hier, in Lecheria, verbracht, sondern in Cumana, einer kleinen Stadt, ungefaehr eine Stunde von hier. Ich war untergebracht bei einer sehr AFS-engagierten Familie, die Toechter waren beide im Ausland (Ungarn und Italien) und die Mutter hat wohl auch recht viel mit AFS zu tun. Insgesamt gab es in dem Haus die Mutter, den Vater, Maria Daniela und Daniela, die Zwillinge sind, was sich allerdings nicht erahnen laesst, weil sie komplett unterschiedlich sind, zwei grosse Katzen und drei kleine Katzen (von denen eine verschenkt wurde), einen Hund mit Ueberbiss am Unterkiefer und eine Schildkroete, mit der ich allerdings keine naehere Bekanntschaft geschlossen habe. In den ersten drei Tagen war eine Italienerin da, die Couchsurfing-Backpacking durch Venezuela macht, ein Jahr in Deutschland studiert hat und daher Deutsch kann, und die mir sehr viel erklaert hat, was fuer die Leute hier selbstverstaendlich ist. Quasi staendig waren auch noch irgendwelche Onkels, Tanten, Cousinen oder Cousins anwesend (ich schaetze, es sind insgesamt um die fuenfzig Cousinen und Cousins- ohne Witz. Da bin ich mit meinen doch beachtlichen 16 Stueck nichts dagegen.) Ausserdem gibt es auch noch Annika, die Deutsche in Cumana, die viel Zeit mit uns verbracht hat, und Valerio, einen AFS- Italiener (Sizilien, um genau zu sein. Jedes Mal, wenn er gesagt hat, wo er herkommt, gab es einen Spruch ueber die Mafia, ich bin froh, dass ich in einem kleinen, unbekannten Dorf cerca de Francia wohne.)
Den ersten Sonntag in Venezuela verbrachte ich mit einigen anderen AFSern mit warten. Wir fuhren gegen zehn zum Flughafen, um in unsere Bestimmungsorte zu fliegen, und kamen um ungefaer zwoelf an. Und dann fingen wir an zu warten. Und zu warten.

Irgendwann kam dann heraus, dass der Flieger nach Cumana erst um sieben geht. Also sassen wir da. Und warteten. Und warteten. Und assen was von Subway. Warteten weiter. Assen Churros (eine Art suesse, fritierte Teigstangen. Das Essen hier ist sowieso entweder total suess oder total fettig, oder beides, wie eben besagte Churros, aber das ist ein anderes Thema.)
Gegen halb sieben gingen also Maria, Daniela, Annika und ich zu Gate neun, wo laut Anzeigetalfen unser Flug gehen sollte. Dort angekommen (Annika und ich standen kurz vor dem Zusammenbruch, weil der ganze Tag so unglaublich anstrengend gewesen war, obwohl wir nichts getan haben, ausser auf dem Boden zu sitzen und wie gesagt, zu warten.) stand nichts angeschrieben von einem Flug nach Cumana. Also hetzte Maria davon, um zu schauen, wo der Flug wirklich abgeht- sie kam wieder mit der Info, dass der Flug eine Stunde Verspaetung hat. So setzten wir uns also wieder hin, um unserer Lieblingsbeschaeftigung-ratet- nachzukommen. Irgendwann liefen wir wieder los, um zu einem anderen Gate zu gehen, von wo aus der Flug tatsaechlich ging- allerdings erst um neun. Mindestens eine dreiviertel Stunde blinkte auf dem Monitor das Bording-Zeichen, aber es tat sich nichts.

Als wir dann schliesslich und endlich in das Flugzeug durften, ich hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass der Flieger heute noch geht, bin ich sofort eingeschlafen. Der Flug dauerte keine Stunde, vom Tag bleibt: mit dem Bus waere es schneller gegangen.

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