- meine Familie, bestehend aus Rafa, Ivette und Dani (die Oma war nicht dabei)
- Annika, die Deutsche in Cumana- Annikas Familie, bestehend aus ihrer Mutter und ihrem Vater und Lourdes, die irgendwie zur Familie gehoert.
- Valerio, ein AFS-Italiener, und seine Familie, bestehend aus Carla und Mario
- Daniela, bei der ich meine ersten Tage verbracht habe, und ihr Freund Jesus
- Mary, Danielas Cousine, und zwei ihrer Geschwister: Sol und Carlo
- ein mit Mary befreundetes Paar: Christian und Melissa.
Nur so fuer die Uebersicht.
Annikas Vater hat uns also alle in seine Finca auf dem Land eingeladen. Die Finca liegt in der Naehe von El Pilar, einem Dorf in den Bergen, in dem sowohl Danielas Vater als auch er geboren wurden.Wir fuhren also Freitag irgendwann nach der Schule hier ab Richtung Cumana. Gegen sechs kamen wir an, aber leider kannte das Navi die Strasse nicht, weshalb wir zuerst dreimal im Kreis gefahren sind und schliesslich Daniela angerufen haben, damit sie uns abholt. Dann sassen wir in Cumana im Haus und es wurde ueber Politik geredet und ich war ziemlich muede und hatte Hunger und hab mich gefragt, wann wir wohl weiterfahren, weil es doch noch ein Stueck bis El Pilar ist, und schliesslich kam heraus, das wir um zehn Valerio und seine Familie von der Faehre abholen und dann alle zusammen im Strandhaus von Annikas Familie uebernachten (ja, sie haben ein riesiges Strandhaus mit Privatstrand, eine Stadtwohnung und eine Finca auf einem grossen Gelaende mit Wasserbueffeln und einer Possada.) Wir sind dann also irgendwann los um noch einzukaufen. Aus den Mengen an Refrescos (alles, was nicht Wasser oder Saft ist, heisst hier Refresco, das kann Cola sein oder Nestea oder etwas von den einheimischen Getraenken, die allerdings sehr suess und sehr kuenstlich schmecken), Knabberzeug und Alkohol schloss ich auf einen feucht-froehlich-gemuetlichen kommenden Abend.
Nachdem wir Valerio von der Faehre abgeholt hatten ('was fuer ein Auto habt ihr?' 'einen weissen Fiat' 'da, schau, ein weisser Fiat... aber wieso faehrt der vorbei? Hey, kann es sein, dass ihr gerade an uns vorbeigefahren seid?' (...)) machten wir noch an einem Haehnchen-aus-der-Pfanne-Laden halt und holten uns ein Abendessen, das dann einen wunderbaren Geruch im Auto verstroemt hat.
Letzendlich bin ich gegen eins ins Bett und am naechsten Morgen um 6.15 kam Daniela und riss mich aus dem Schlaf. Gegen sieben fuhren wir ab Richtung Dorf, um aber nach einer halben Stunde an einem Cachapa- Stand an der Strasse Halt zu machen und zu fruehstuecken und nach weiteren zehn Minuten musste noch irgendwer was einkaufen, aber danach sind wir durchgefahren bis in die naechste Stadt, Carupano, die ein oder zwei Stunden enfernt liegt. Dort haben wir Mary eingesammelt und sind dann nach El Pilar gefahren, um die Oma von Daniela und Mary zu besuchen. Irgendwie tummelten sich in dem Haus, das ziemlich gross war, einige Leute und ich hab schnell den Ueberblick verloren, wer jetzt wessen Tante/Cousin/Nachbarin ist. War aber nicht so tragisch, wir haben nur Marys Geschwister mitgenommen und haben uns von Annikas Mutter abholen lassen, damit sie uns den Weg zeigt. Dann ging es noch ungefaehr eine halbe Stunde aus dem Dorf raus mehr oder weniger durch den Urwald und schliesslich kamen wir an der Finca Villa Rosa an.

Auf dem riesigen, gruenen Gelaende gibt es auch noch eine Possada, also eine Art Gaestehaus, und Wasserbueffel und mindestens zwei Hausmeister mit Familie und eine Koechin.
Zu Mittag gab es Spanferkel.

Danach bin ich zum ersten Mal duschen gegangen, es ist naemlich nicht kuehler in den Bergen oder so, und ausserdem gibt es unglaublich viele Schnaken.
Nach einer laengeren Diskussion wurde beschlossen, dass wir zu den 'Aguas Calientes' fahren, wir sind al
so los, hinten auf dem Pick-Up sitzend, eine halbe Stunde durch den Regenwald. (Insgeheim habe ich die ganze Zeit auf Mogli gewartet.)
Schliesslich kamen wir an, an einen Baum war ein Schild mit dem Namen genagelt und es gab einen dampfenden Fluss. Bis ich verst
anden habe, wieso der Fluss dampft, dauerte es eine Weile, aber es ist tatsaechlich so, dass der Fluss dampft, weil er so heiss ist. Dann sind wir zu Fuss eine Weile an dem Fluss entlang und kamen zu einer Stelle, an der man ein bisschen ueber Felsen klettern musste, dann aber baden konnte- allerdings nicht ueberall, an manchen Stellen hat das Wasser gekocht. Das ganze war wohl wegen einem Vulkanausbruch so heiss, vor langer, langer Zeit- wenn ich das richtig verstanden habe.

Doof an der ganzen Sache war nur, dass man eigentlich auf Erfrischung gewartet ha
t, und warmes Wasser + warme Umgebung ist jetzt nicht so erfrischend. Deshalb sind wir nach einer Weile weitergefahren zu einem Fluss, und das war dann richtig toll. Und kuehl. Und schoen.
Auf dem Heimweg haben wir noch ein paarmal angehalten und vor einem Laden hat ein Besoffener fuer uns gesungen und mir ein Gedicht vorgetragen (mir wollte spaeter allerdings keiner uebersetzen, was genau er gesagt hat. Verstanden habe ich kaum etwas.)
Eigentlich hatte ich ja so etwas wie gemuetliches Beisammensein nach dem Abendessen (Pasta mit Sosse mit den Resten vom Schwein oder mit Meeresfruechten) erwartet, aber irgendwie haben sich um halb neun schon die meisten in ihre Zimmer verzogen. Wir waren letztendlich aber doch erst um halb zwei im Bett und die Nacht war nicht wirklich entspannend (Klimaanlage ausgefallen/Schnaken/Erdbeben) und am naechsten Morgen weckte mich Lourdes, indem sie meine Fuesse in ihre kalten Haende nahm (was mir gerade einfaellt- wieso waren ihre Haende bei diesen Temperaturen kalt?!) und es gab Arepa zum Fruehstueck und dann sind wir schon aufgebrochen und noch bei Danielas Familie vorbei und haben Mary in Carupano wieder abgesetzt, weil sie dort am Wochenende wohnt und nur zum Arbeiten in Cumana ist, was nichts ungewoehnliches ist, viele Leute haben zwei Wohungen hier.
Meine Schwester hat sich im Auto noch uebergeben und danach irgendwie unglaublich Lust auf Fischsuppe, weshalb wir irgendwann an einem Restaurant an der Strasse Halt gemacht haben.
Schliesslich und endlich kamen wir wieder im Strandhaus an, in stroemenden Regen. Allerdings gab es mal richtig tolle, hohe Wellen, weshalb ich mich trotz Regen gleich mit Klein-Daniela ins Wasser gestuerzt habe. Als das Wetter besser wurde kam Valerio auch noch. Dann kamen geschaetzte zehn Kerle zwischen zehn und zwanzig, die die Strandhauswohungen gemietet hatten. Und dann kam Annika, der es gar nicht gefallen hat, dass die zehn Kerle sie angestarrt haben. Unverstaendlicherweise war ich die einzige, der die Wellen gefallen haben (Dani mag sie nicht, weil sie die ganze Zeit ueber sie drueberschwappen, und Valerio mag sie nicht, weil sie ihn beim Reden stoeren.)
Gegen sechs gab es noch Abendessen und dann ein sehr ploetzlicher Aufbruch, allerdings haben sich unsere Familien gleich zum Fischsuppe kochen verabredet, weil die Fischsuppe aus dem Restaurant wohl nicht so der Bringer war, und wir sind wieder zurueck nach Puerto gefahren. Mein Vater hier hat die Angewohnheit, immer in den Kurven Gas zu geben, um dann wieder abzubremsen, weil da noch andere Autos sind, die man in den Kurven nicht gesehen hat, und es gibt unendlich viele Kurven auf dem Weg von Cumana nach Puerto und mir war schon lange nicht mehr so uebel und ich war unglaublich muede, weshalb ich nur noch ins Bett gefallen bin und sofort eingeschlafen bin. Anscheinend muss man sich hier von den Wochenenden erholen, und nicht von der Schule.
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