Freitag, 4. März 2011

Was es im Nichts so alles gibt.

Hier kommt also doch noch der langersehten Eintrag ueber meine Reise, die inzwischen schon mehr als einen Monat her ist.
In der Nacht vom 18. Januar auf den 19. wurden wir hier in Puerto vom Autobus abgeholt. Urspruenglich sollten wir am Terminal von der Faehre nach Margarita warten, weil die Jungs aus Margarita auch kamen, aber das wurde zum Glueck gecancelt und wir wurden im Haus einer AFS-Freiwilligen abgeholt. Geplant war 12 Uhr, letztendlich im Bus sassen wir um 3.30, total durchgefroren, weil Danmar, unsere Freiwillige, die Klimaanlage angestellt hat und sich dann ins Bett verzogen, weil sie am naechsten Tag arbeiten musste. Der Bus kam uns also zuerst nicht so kalt vor, aber nach zwei Stunden auf den Liegesitzen aenderte diese Einstellung sich... wir haben wirklich gefroren auf dieser Reise.
Wir kamen gegen zehn in Puerto Ordaz an, wir hatten also gute 6 Stunden Fahrt und waren damit noch gut dran: die Leute aus Merida hatten insgesamt 26 Stunden und dementsprechend erledigt (und durchgefroren). Wir hatten ein paar Parks und ein Wasserkraftwerk, wo 75% der Energie fuer ganz Venezuela produziert wird, und ein Einkaufscenter auf dem Programm. Es war heiss und jeder wollte duschen oder zumindest sich mal umziehen, und die angemessenen Schuhe hatte auch fast keiner. Es war schoen, aber richtig geniessen konnte man es nicht (vor allem das Wasserkraftwerk, wir hatten eine Fuehrung, aber ich koennte jetzt so gut wie nichts mehr darueber wiedergeben.)
Der zweite Park war unglaublich schoen (mit viel Wasser, wir mussten uns gegenseitig davon abhalten, die Bruecke als Sprungbrett in die Frische zu benutzen
Im Orinocia, dem Einkaufscenter, gab es die besten Prezel:

Schliesslich sind wir gegen neun losgefahren Richtung Upata, der Stadt vor der Gran Sabana, wo es am Ende wirklich eine Dusche und ein Bett gab.

Am naechsten Morgen ging es dann letztendlich los Richtung Gran Sabana, nach dem Fruehstueck sind wir los und nach wohl ungefaehr drei Stunden haben wir einen Halt in einem Doerfchen namens El Callao gemacht, was bekannt ist fuer den ersten Goldfund in Venezuela (oder sowas in die Richtung) und es wird sehr guenstig Gold verkauft. Gekauft haben wir aber nichts, sondern uns nur in den vielen gleichaussehenden Laeden umgeschaut und dann wieder in den Bus, eigentlich haben wir hier nur Halt gemacht, weil wir eine AFSerin abgeholt haben, die hier wohnt (auf dem Programm stand El Callao eigentlich erst auf dem Rueckweg.)
Wir sind also weitere drei-vier Stunden gefahren und unser naechster und letzter Halt vor der Gran Sabana war Km 88- aus unerfindlichen Gruenden sind alle Doerfer dort nach Kilometern benannt. Wir sind aber schnell weiter und wurden angewiesen, auf keinen Fall mit jemandem zu Reden. Und dann ging es hoch. Gute zwei Stunden fuhren wir, mit Blick auf einen riesigen Mond und einen unglaublichen Sternenhimmel. Dort sahen wir auch zum ersten Mal diese Feuer, die wir zuerst fuer eine Art Waldbrand gehalten haben, in Wirklichkeit ist es aber die Brandrodung der Indigenos.
Gegen neun kamen wir im Camp an, wo wir zwei Naechte blieben. Die Zimmer der Maedels waren okay, es gab Baeder, sogar Steckdosen, wir waren in einem Fuenferzimmer. Die Jungs allerdings hatten weniger Glueck: sie hatten keine Baeder, alles war in einem Extrahaus untergebracht, und manche hatten ein Einzelzimmer, und da unsere Betreuer den fiesen Trick hatten, die Tueren nachts mit Klebeband zuzukleben, sodass sie sehen konnten, wer nicht den Regeln gefolgt war, verbrachten sie zwei einsame Naechte.



Am naechsten Morgen stand ein Ausflug mit Jeeps 4x4 auf dem Programm (fuer alle, die im Thema Autos genauso bewandert sind wie ich: 4x4 ist Allrad.)



Wir sind ungefaehr zwei Stunden gefahren, hinten auf Sitzbaenken, die nicht wirklich bequem waren, und kamen schliesslich in einem Indianerdorf an. Von dort aus sind wir in Booten ein Stueck gefahren und mussten dann noch ein Stueck laufen und schliesslich kamen wir an: der zweihoechste Wasserfall der Sabana, der vierthoechste der Welt.

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