Donnerstag, 14. Mai 2015

Meanwhile in Vayalur... (oder: der süßeste Blogeintrag ever!)

Wir sind jetzt ja schon gut drei Wochen wieder daheim und ich wollte mal kurz zwischen die Reiseberichte schieben, was hier so los ist-schließlich verbringen wir den Hauptteil unserer Zeit ja im Projekt.
Nun, als wir am 22. April abends im Projekt ankamen, wurden wir von allen unseren Kindern begrüßt. Unsere Angst, dass plötzlich ein Teil der Kinder fehlen könnte (hinsichtlich der aktuellen Situation im Projekt nicht ganz unbegründet), erfüllte sich nicht. Alle strahlten sich an und freuten sich und ich freute mich auch total, wieder da zu sein-auch wenn nicht immer alles leicht ist, ist hier doch mein indisches Zuhause. Wir wurden natürlich befragt, wo wir waren ('You going Germany sister?') und wir erzählten ein bisschen, allerdings wollten sie uns kaum glauben, dass wir wirklich nur in Indien unterwegs waren. Wir hatten es gut abgepasst: heute war der letzte Schultag der allermeisten Kinder gewesen. Ab jetzt sind Sommerferien, die bis Ende Mai dauern. Über unsere Feriengestaltung hatte es schon einige Diskussionen mit dem Gastvater und mit Rubini gegeben. Für die Leute, die in einer Schule arbeiten, gibt es ein Sommercamp, das heißt, sie gehen für vier Wochen in ein anderes Projekt, damit sie was zu tun haben. Wir hatten vermutet, dass wir auch sowas machen würden, da unsere Contact Person uns erzählt hatte, dass alle Kinder nach Hause gehen. Dann hieß es, dass alle Kinder bleiben und jeden Tag ein paar Stunden Unterricht in Nähen, Kochen und noch ein paar Sachen kriegen sollten. Dann hieß es, der Unterricht sei abgeblasen, aber es bleiben mindestens zwanzig bis dreißig Kinder hier. Von anderen Seiten hörten wir, dass wirklich alle heimgehen würden und auch die Mitarbeiter Ferien hätten. Hä? Dem Gastvater ist es ganz unglaublich wichtig, dass wir die Zeit hier verbringen. Anfangs wunderten wir uns darüber, aber schließlich ging uns auf: das Projekt kriegt Geld dafür, dass wir bei ihnen sind. Sind wir in einem anderen Projekt, kriegt das das Geld. Wir sind also eine zusätzliche Einnahmequelle und angesichts der aktuell prekären Geldsituation können sie darauf nicht verzichten.
In Realität lief die Zeit bisher so ab: Die erste Woche waren die Kinder noch alle da und wir hatten wirklich sehr schöne Tage. Wir durften offiziell mit ihnen spielen und hatten viel Spaß, manchmal gab es auch nicht so viel zu tun (wenn alle Kinder auf einen dieser Mini-Fernseher starren zum Beispiel), aber das war dann auch ok. Es gab mehrere Tage lang für jedes Kind eine Wassermelone, die dann zuerst genüsslich mit den Händen ausgekratzt und wurde und dann der übrige Saft geschlabbert. 





 

Außerdem verbrachte ich einige Stunden damit, die Kinder zu fotografieren, die es lieben, sich an eine Wand zu stellen und ernst zu schauen, damit ich ein 'still' von ihnen schieße. Davon hier mal die schönsten :) Unsere Kinder sind wohl die süßesten Kinder überhaupt!







Annika in Action




Die Jungs beim Dösen




Am Wochenende trafen wir uns mit ein paar Freunden in Mahabs und schlossen schon Wetten ab, wie viele Kinder jetzt noch da sind. Am ersten Tag waren es ungefähr 15, jetzt sind es noch sieben. Das ist allerdings weniger schlimm, als es sich anhört. Diesen sieben Kindern ist nämlich konstant langweilig, sodass sie ständig nach uns verlangen und wir mit ihnen UNO spielen (ja, die letzten Tage haben wir hauptsächlich UNO mit den Jungs gespielt. Denen wird das auch nie zu viel…) oder Papierbötchen bemalen oder sowas. Sogar das Essen ist meistens top, weil wir jetzt mit 15 Leuten genauso viel Gemüse essen wie mit 60… Außerdem ist die Stimmung echt entspannt (vor allem, wenn der Gastvater in seinem Zimmer ist oder ausgeflogen).

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