Mittwoch, 20. April 2011

Vermischtes.



Ich wurde venezolanisiert. Irgendeine Klassenkameradin hatte aus unerfindlichen Gruenden das Glaetteisen dabei und da alle sehr fasziniert von meinen Haaren sind, wurde ich gleich eingefangen und auf einen Stuhl gesetzt. Das Ganze roch recht verbrannt, ging aber schnell und nach fuenf Minuten hatte ich Haare wie noch nie vorher- glatter gings nicht mehr. Und da ich dann ja schon schoene Haare hatte, wurde ich auch noch geschminkt, heraus kam die Puppe, die oben auf dem Foto zu sehen ist. (Jedes Mal wenn ich an einem Spiegel vorbeigekommen bin, bin ich erschrocken, weil da irgendwie jemand anderes zu sehen war.)



Premilitar. Das erste Mal Praxisunterricht, ein Mittwochnachmittag. Uns wurde gesagt, dass es um zwei anfangen wuerde, und es waren auch alle puenktlich da (und wir sind immerhin in Venezuela, da kommt selten jemand puenktlich), um dann zu erfahren, dass der Militaertyp erst um drei kommen wuerde. Letztendlich kam er dann doch schon frueher und wir mussten uns in vier Reihen aufstellen. Der Praxisunterricht ist zusammen mit dem 5to ano, also der Klasse ueber uns (und gleichzeitig die Abschlussklasse), die wussten allerdings auch nicht viel mehr als wir. Dann wurden die Klassen getrennt, wir haben uns hingesetzt und den anderen zugeschaut, wie sie sich in einer bestimmten Zeit (ein oder zwei Minuten)in vier Reihen der Groesse nach aufstellen sollten (intelligenterweise die Groessten nach vorne.) Sie brauchten vier oder fuenf Anlaeufe, jedes Mal, wenn sie es nicht hinkriegten oder irgendwer sich falsch gemukst hat, musste die komplette Klasse eine Runde ums Carre laufen. Irgendwann schafften sie es dann und wir machten die gleiche Uebung, danach wurde die Anwesenheit jedes Einzelnen ueberprueft (wenn dein Name genannt wird, stehst du auf, salutierst, schreist: Presente, mi Sargento und setzt dich wieder.) Danach wurde uns beigebracht, wie man gruesst, sich umdreht, maschiert und noch einiges andere, alles in der Sonne ohne eine einzige Wasserpause. Nach zweieinhalb Stunden kam ich mit einem verbrannten Gesicht und dem Gluecksgefuehl, dass ich das Ganze nicht mitmachen muss, nach Hause, meine Gastmutter hatte das fuer mich organisiert und ich war nur ein Mal dabei, weil die Uniformen noch nicht angekommen waren und wir so in den Sport-Uniformen teilgenommen haben.)



Und jetzt haben wir Ferien, eine Woche. Das heisst, Strand, Sonne, alles schoen. Zumindest im Prinzip, mal sehen, wie sich das alles noch entwickelt.










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